Das spanische Weihnachtsfest unterscheidet sich in mehreren Punkten von den Feiertagen in Deutschland. Obwohl und das eine oder andere ungewohnt erscheinen mag, ist Weihnachten doch auch in Spanien das Fest der Familie und das Fest der Liebe.
Strahlende Kinderaugen sieht man also auch in Spanien überall. Doch wo liegen die kleinen, aber feinen Unterschiede, und was muss man wissen, wenn man in der Weihnachtszeit nach Spanien fährt?
Inhalt
Die wichtigsten Fakten und Unterschiede im Überblick
- Heiligabend ist in Spanien am 24. Dezember
- Die Bescherung findet erst am 06. Januar statt, dem Dreikönigstag
- Die Geschenke bringt in Spanien nicht der Weihnachtsmann, sondern die Heiligen Drei Könige
- In der Vorweihnachtszeit freut sich das ganze Land auf die große Lotterie „El Gordo“
Der Heiligabend – La Noche Buena
Den Heiligabend feiert man in Spanien ganz ähnlich wie in Deutschland mit der ganzen Familie. Auch gute Freunde dürfen anwesend sein, das gilt besonders für kleine Familien, für Paare ohne Kinder oder für Singles. Ein Muss an diesem Abend ist der Besuch der Messe, sie trägt traditionell den Namen „Misa del Gallo“. Am Heiligabend trifft man sich zwar mit der Familie und mit Freunden, doch Geschenke gibt es in Spanien nicht.
Die Bescherung findet erst nach dem Jahreswechsel im Januar statt. Am 06. Januar – dem Dreikönigstag – bringen die Heiligen Drei Könige die Geschenke für Kinder und Erwachsene. Während wir in Deutschland also schon Geschenke auspacken dürfen, heißt es in Spanien, noch ein paar Tage zu warten. Somit ist es in Spanien auch nicht der Weihnachtsmann, der die Geschenke auf einem Schlitten bringt.
Bescherung ist am 06. Januar
Die Bescherung, wie wir Sie in Deutschland kennen, findet in Spanien am 06. Januar statt, am Tag der Heiligen Drei Könige. Vor allem Kinder bekommen Geschenke, es spricht aber auch nichts dagegen, sich unter Erwachsenen eine kleine Aufmerksamkeit zu überreichen.
Dieser spanische Brauch geht übrigens auf die Überlieferung zurück, nach der das Jesuskind am 24. Dezember geboren ist. Da allerdings die Heiligen Drei Könige erst am 06. Januar aus dem Morgenland ankommen und das Kind mit Geschenken verwöhnen, darf auch die Bescherung erst am 06. Januar sein.
Am Dreikönigstag gibt es dafür einen leckeren Dreikönigskuchen, den sogenannten „Resoco de Reyes“. Dieser Kuchen wird in einer Ringform gebacken, darin ist eine Figur versteckt. Der Glückliche, der diese Figur in seinem Kuchenstück entdeckt, darf sich an diesem Tag wie ein König fühlen.
Weihnachtszeit ist Lotteriezeit
Während wir in Deutschland in der Vorweihnachtszeit von einem Weihnachtsmarkt zum nächsten bummeln, geht es in Spanien eher ruhig zu. Die beliebte Weihnachtslotterie darf man aber nicht verpassen. Man sagt, diese Lotterie soll nach der Gewinnausschüttung bemessen die größte Lotterie der Welt sein.
Wohl jeder Spanier kauft sein eigenes Los, die Ziehung wird dann von der ganzen Familie mit viel Spannung verfolgt. Die Ziehung trägt den Namen „El Gordo“, sie findet am 22. Dezember in der spanischen Hauptstadt Madrid statt. Jahr für Jahr werden rund zwei Milliarden Euro verteilt. Verkauft werden die Lose in den großen Städten des Landes durch den persönlichen Verkauf.
Die schönsten spanischen Weihnachtsbräuche und Traditionen
Ähnlich wie in Deutschland wird auch in Spanien gerne geschlemmt. Besonders in der Weihnachtszeit stehen viele Leckereien auf dem Speiseplan. Am Heiligen Abend trifft sich die Familie zu einem gemeinsamen Mahl. Typisch spanisch ist die Süßspeise „Turron“. Sie wird aus gerösteten Mandeln hergestellt und mit Zucker, Honig und Eiweiß verfeinert. Wer mag, gibt Schokolade, Marzipan oder kandierte Früchte hinzu.
Sobald man mit dem Essen fertig ist, stellt man die „Urna del Destino“ auf den Tisch. Das bedeutet „Urne des Schicksals“, darin sind viele kleine Geschenke versteckt. Leider finden sich auch ein paar Nieten dabei. Nun darf jeder so lange ein Päckchen aus der Urne herausnehmen, bis er endlich ein Geschenk in den Händen hält.
Am 28. Dezember ist es dann an der Zeit, den „Tag der unschuldigen Kinder“ zu feiern. Hier dürfen die Kinder nach Lust und Laune kleine Streiche spielen. Der Anlass dieses Tages ist allerdings eher trauriger Natur, denn er geht darauf zurück, dass der frühere König Herodes an diesem Tag viele Kinder ermorden ließ.
Weihnachten in Spanien: Die häufigsten Fragen und Antworten
Wann feiert man in Spanien Weihnachten?
Der Heiligabend ist in Spanien am 24. Dezember, Weihnachten ist am 25. Dezember. Die Bescherung findet am Dreikönigstag, dem 06. Januar statt.
Wie wünscht man sich in Spanien Frohe Weihnachten?
Frohe Weihnachten heißt auf Spanisch „Feliz Navidad“.
Wie heißt der Weihnachtsmann in Spanien?
Der Weihnachtsmann wird in Spanien „Papá Noel“ genannt. Immer häufiger hört man allerdings auch die internationale Bezeichnung „Santa Claus“.
Wer bringt an Weihnachten die Geschenke in Spanien?
Den Weihnachtsmann, der die Geschenke bringt, gibt es in Spanien in dieser Form nicht. Die Geschenke werden am 06. Januar gebracht. Das ist der Dreikönigstag, entsprechend bringen die Drei Heiligen Könige die Geschenke. Sie heißen Kaspar, Melchior und Balthasar.
Wie viele Weihnachtsfeiertage gibt es in Spanien?
Der 25. Dezember ist der eigentliche Weihnachtsfeiertag. Der 26. Dezember ist in Spanien hingegen kein Feiertag.
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