Die schöne Tradition zu Weihnachten für die Kinder
Die moderne Gestalt des Christkind ist ein blondgelocktes Kind bzw. ein Engel mit blonden Locken, kleinen Flügeln, einem weißen Kleid und Heiligenschein. Ursprünglich symbolisierte diese Figur und Geschichte viele Jahre und Jahrhunderte lang Themen um das neugeborene Christuskind.
In einigen christlichen Regionen bringt das Christkind anstelle des Weihnachtsmanns die Geschenke zur Bescherung an Heiligabend. In diesen Gegenden feiern die Menschen dann auch den traditionellen Weihnachtsmarkt zum Fest als Christkindlmarkt oder Christkindlesmarkt. Teilweise eröffnet den sogar offiziell ein lokales Christkind. Das ist Kultur pur!
Inhalt
- Entwicklung des Christkinds im christlichen Glauben
- Die historische Darstellung vom Christkind
- Verbreitung des Christkindes in Deutschland, Österreich und Schweiz
- Die Figur vom Christkind in der heutigen Weihnachtszeit?
- Für diese Werte steht das Christkind
- Das Nürnberger Christkindl
- Die Adresse des Christkind
Im Volksmund wird alle Jahre wieder auch die Gestalt des Jesuskindes in der Weihnachtskrippe als Christkind benannt. Neben dem Weihnachtsmann ist das Christkind eine der beliebtesten Figuren überhaupt zu Weihnachten. Vor allem die Kinder in der Familie lieben nahezu alle Themen rund um das liebe Christkind.
Weihnachtsforscher haben sich inzwischen darauf geeinigt, dass das Christkind weder Mädchen noch Junge ist. Das Christkind ist mithin geschlechtslos oder korrekter ausgedrückt geschlechtsneutral. Und wie auch der Weihnachtsmann bringt das Christkind die Geschenke zur Bescherung an Heiligabend oder am ersten Weihnachtsfeiertag, ohne dabei gesehen zu werden.
Was wissen wir über die Entwicklung des Christkinds im christlichen Glauben?
Das Christkind ist eine international auf bestimmte Regionen begrenzte Symbolfigur von Adventszeit und Weihnachtsfest. Ursprünglich war es dort der christlichen Legende nach bereits der Geschenkebringer am Namenstag des Heiligen Nikolaus, am Nikolaustag (6. Dezember). In anderen Regionen brachte es die Gaben für die Kinder am „Tag der unschuldigen Kinder“ (28. Dezember).
Neue Lesart, neuer Termin! Mit der Reformation nach dem Wirken und Leben des Kirchenreformators Martin Luther im 16. Jahrhundert führte die evangelische Kirche den Heiligabend am 24. Dezember neu als Tag der Bescherung ein. Denn Heiligenverehrung neben Jesus Christus, etwa für den Heiligen Nikolaus, lehnt die protestantische Kirche nach den Lehren von Luther ab.
Der Heilige Nikolaus ist nicht dem echten Heiligen – Jesu Christi – gleichzustellen. Der heilige Begriff ist allein dem Messias und keinem Bischof von Myra vorbehalten. So sagt der evangelische Glaube an Gott!
Das Christkind erfuhr dabei erheblichen Aufschwung. Es blieb an diesen Orten nicht nur der Geschenkebringer, die Reformation durch Martin Luther steigerte dessen Popularität sogar noch. Seine Symbolik wandelte sich im Laufe der Jahre freilich schon. Von der ursprünglichen Figur des heiligen Jesus in der Krippe wandelte sich das Christkind zum engelsgleichen Bringer der Geschenke.
Dieser Brauch ist ungebrochen sehr verbreitet in einigen katholisch geprägten Gegenden der Welt. Dazu zählen unter anderem der Süden und Westen von Deutschland, die deutsche Schweiz, Österreich, das polnische Oberschlesien, das italienische Süd-Tirol, ja sogar Teile des südlichen Brasilien. Nicht selten treten hier Christkind und Weihnachtsmann auf Adventsmarkt oder Weihnachtsfest auch schiedlich-friedlich gemeinsam auf.
Woher stammt die historische Darstellung vom Christkind als Knaben Jesus?
Bevor sich das Christkind zur geschlechtsneutralen Erscheinung und zum bekannten Gabenbringer wandelte, wie eingangs erwähnt, sah es viele Jahrhunderte lang etwas anders aus. Es war nämlich wortwörtlich das Bild des kleinen heiligen Knaben Jesus nach der Geburt. Der Glaube nannte die Symbolfigur auch das heilige Kind, das Kindli, das Jesulein, das Jesusknäblein oder das Bornkindl.
In der Kirchengeschichte und Kunstgeschichte ist diese Darstellung und Handhabung von Kultur und Thema abweichend vom populären Brauchtum bis heute dominierend. Das Jesuskind wird dieser Lesart der Geschichte nach normalerweise ohne Beifiguren isoliert und komplett außerhalb von szenischen Inszenierungen dargestellt.
Gut zu wissen! Das Christkind war im Mittelalter des 13. Jahrhunderts noch ein ganz anderes Wesen als es im heutigen Jahrhundert ist.
Maximal die Einordnung als Wickel- und Wiegenkind in die Szene der Krippe in der Heiligen Nacht der Geburt ist als szenische Inszenierung statthaft. Mancherorts ist es ebenfalls alter Brauch bis in die moderne Gegenwart hinein, diese Figur zu Beginn der Christmette in einer Prozession in die Kirche zu tragen. Dort legt sie dann der Priester feierlich in die Krippe.
Die älteste Form des Christkinds ist unbestritten die des stehenden und nackten Jünglings. Erste Zeugnisse davon stammen vermutlich aus dem 13. Jahrhundert. Später wurden historische heilige Jesuskindfiguren zum Fest besonders bedeutsam, die eine segnende Hand erheben und einen Reichsapfel als Symbol der Fruchtbarkeit in der anderen Hand halten.
Schöne Christkind-Geschichten für Kinder
Verbreitung des Christkindes in Deutschland, Österreich und der Schweiz
Eine interessante Beobachtung zur Tradition von Christkind und Weihnachtsmann führte 2017 die österreichische Presseagentur APA (Austria Press Agency) durch. Relativ sicher darf man davon ausgehen, dass sich bislang auch nichts Wesentliches daran geändert hat. Die APA untersuchte konkret, wie verbreitet Christkind und Weihnachtsmann als Geschenkebringer wirklich sind.
Aber nicht aufgrund von Umfragewerten, wie das andere Umfrageinstitute schon vorher gemacht haben, sondern aufgrund des tatsächlichen Verhaltens in sozialen Netzwerken und sozialen Medien wie Facebook, Twitter & Co. Es wurde also nicht das Wünschenswerte der jeweiligen Tradition erfasst, sondern das tatsächlich Gewünschte ihrer Bedeutung in der Praxis.
Diese Verbreitungsanalyse hat uns mit spannenden Fakten und dieser Übersicht beschenkt:
Was die Figur vom Christkind heute in der Weihnachtszeit bedeutet?
Mit dem Thema Christkind verbinden die Menschen verschiedene Werte. Das gilt sowohl für Kinder als auch für Erwachsene. Zwar sind diese Werte natürlich überwiegend christlicher Natur, differieren dabei aber leicht je nach Region, Einsatzzweck und gelebtem Brauchtum. Wirklich in Konflikt miteinander steht dabei aber keiner dieser Werte und zwar nirgendwo auf der Welt.
Die beliebtesten Werte, die dem Christkind gerne zugeordnet werden, sind (von A-Z):
- christliche Großzügigkeit
- gottgefällige Güte
- gläubige Kultur
- himmlische Mystik
- hilfsbereite Nächstenliebe
- religiöse Verheißung
Kinder fiebern dem Erscheinen des Gabenbrinder lange vor Heiligabend und Bescherung, ja sogar lange vor der Adventszeit entgegen. Seine Erscheinung verheißt nicht nur Liebe, sondern den Kindern vor allem jede Menge Geschenke zu Weihnachten. Längst ist das Christkind zudem ein beliebtes Element der Weihnachtsdekoration und der Werbeindustrie zur Weihnachtszeit geworden.
Selbst in Gegenden, wo eigentlich der Weihnachtsmann, das Väterchen Frost oder der Julbock die Gaben bringen, kommt das Christkind gerne an den Weihnachtsbaum oder auf den Adventskranz zum Fest. Und weihnachtliche Karten oder Geschenkpapier mit der Figur des Christkindes teilen dort ebenfalls häufig das beliebte geflügelte Motiv.
Fakten über das Nürnberger Christkindl als regionale Besonderheit
Ganz besonders populär ist das Christkind bis heute bei den Menschen in Franken im Süden der Bundesrepublik – im Freistaat Bayern. Keine Frage! Hier hat der Weihnachtsmann zu Weihnachten eigentlich keine Chance – weder in der Familie noch im Geschäft. Besonders in Nürnberg zeigt sich das Phänomen Christkind jedes Jahr aufs Neue stark.
Das Christkind ist in Nürnberg zur Weihnachtszeit omnipräsent. Überall grüßt das Christkind aus Schaufenstern, von Altären, von Plakaten, aus der Weihnachtsdeko der guten Stube der Familie, aus dem Studio der Radio- und TV-Sender, von Briefmarken der Post oder sogar leiblich dargestellt von Laienschauspieler*innen für festlich gestimmte Kinder und Erwachsene.
Der Brauch des Christkindles ist in Nürnberg besonders populär, vielleicht am populärsten auf der ganzen Welt.
Kaum verwunderlich also, dass der uralte Weihnachtsmarkt mit langer Tradition in Nürnberg Christkindlesmarkt heißt. Und genau auf diesem Markt trifft man regelmäßig eben junge Frauen, die das Christkind körperlich darstellen. Auch wenn der Begriff „Maskottchen“ nicht so richtig zutrifft, wählt die Stadt Nürnberg jedes Jahr sogar eine offizielle Vertreterin für dieses „Amt“ aus.
Zu suchen und zu finden gilt es alljährlich eine junge Frau von wenigstens 16 Jahren, die dann die ganze schöne Zeit von Weihnachten und Advent keine andere Aufgabe hat, als das Christkind angemessen zu vertreten. Dieses offizielle Nürnberger Christkind hat zwischen November und Dezember wirklich viel zu tun. Vor allem besucht es unzählige Weihnachtsveranstaltungen.
PS: Apropos schöne Traditionen, Tipps und Bräuche für Kinder zu Weihnachten teilen! Dort, wo ein Weihnachtspostamt ist, befindet sich in vielen Regionen oft auch ein passendes Christkind-Postamt in der Nähe. Wer seine Wünsche und Briefe also lieber an das Christkind anstatt an den Weihnachtsmann schicken möchte, dem steht das natürlich frei…
Post an das Christkind
In einigen deutschen Regionen unterhält nicht der Weihnachtsmann, sondern das Christkind ein eigenes Weihnachtspostamt. Zu diesen werden solche Wunschbriefe und Weihnachtskarten weitergeleitet:
- (Deutschland) Weihnachtspostamt Himmelstadt – Kirchplatz 3 – 97267 Himmelstadt
- (Deutschland) Weihnachtspostamt Engelkirchen – 51777 Engelskirchen
- (Österreich) Postamt Christkindl – Christkindlweg 6 – A-4411 Christkindl
- (Schweiz) An das Christkind – 9405 Wienacht-Tobel
- (Schweiz) An das Christkind – 3027 Bethlehem
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