Adventskranz - Geschichte und Bedeutung

Adventskranz – christliches Symbol der Vorfreude als Vorweihnachtsschmuck

Die Kerzen am Adventskranz verkürzen die Zeit ab Adventsbeginn bis zum Heiligen Abend. Das Licht wird mit jeder weiteren Kerze heller und symbolisiert damit die steigende Vorfreude auf die Geburt von Jesus Christus. Einige Adventskränze in christlichen Gemeinden erreichen rekordverdächtige Ausmaße.

Geschichte des Adventskranzes in verschiedenen Ausführungen

Die Idee hinter dem ersten Adventskranz stammt von Johann Hinrich Wichern, einem Theologen und Erzieher. Er entwarf zur Freude für Straßenkinder einen Adventskranz mit vier großen und 20 kleinen Kerzen. Während der Betreuungszeit dieser armen Kinder im Rauhen Haus Hamburg konnten alle gemeinsam so die Tage bis Heiligabend abzählen.

Dieser erste Adventskranz ist als Wichernscher Adventskranz in das Brauchtum der Adventszeit eingegangen. Später stellten sich die Menschen kleinere Varianten aus Tannengrün und mit vier Kerzen auf die Tische. Die Idee für einen Adventskranz erinnert an sehr viel ältere Darstellungen von Lichtkränzen der Wikinger oder Hunnen. Doch mit den traditionellen Adventsfarben Rot, Grün und Violett bezieht sich die Form speziell auf den christlichen Glauben.

Adventskranz mit Kerzen
Adventskranz mit 4 Kerzen

Bedeutung der Lichter und Form des Adventskranzes

Die Kerzen am Adventskranz spenden mit jedem Adventssonntag mehr Licht. Symbolisch soll damit die zunehmende Erhellung in Vorfreude auf „das Licht der Welt“ (die Geburt von Jesus Christus) ausgedrückt werden. Die Kreisform abstrahiert die vier Himmelsrichtungen und schlussendlich den runden Erdkreis. Außerdem ist sie in Erinnerung an die Auferstehung von Jesus Christus Symbol für das ewige Leben.

Tannengrün und die Blätter des Weihnachtssterns am Adventskranz stehen für Hoffnung und Leben. Im streng katholischen Glaubenskreis werden Adventskränze mit violetten und rosa Kerzen vor dem ersten Entzünden in kirchlichen Veranstaltungen gesegnet.

Bei manchen Adventskränzen der katholischen Glaubensgemeinden steht zusätzlich eine fünfte Kerze in der Mitte des Kranzes. Sie wird nicht zu den Adventssonntagen, sondern erst am Heiligabend angezündet. In Mailand existiert ein ambrosianischer Ritus. In diesem umfasst die Adventszeit – wie zu alten katholischen Zeiten des Kirchenjahres – sechs Wochen. Dementsprechend wird nach und nach in Messen und in der Nähe des Altars eine nach der anderen Kerze entzündet.

Superlative als Adventskranz in christlichen Regionen

Die Tradition des Adventskranzes erfreut sich in einigen deutschen und österreichischen Gegenden besonderer Beliebtheit. So haben die Einwohner von Mariazell (Österreich) den aktuell größten hängenden Adventskranz der Welt gebaut. Er wiegt sechs Tonnen bei einem Kranzdurchmesser von 12 Metern. Seine Konstruktion entspricht dem Wichernschen Adventskranz, also der Variante mit 20 kleinen und vier großen Lichtern.

Bei der Bezeichnung „größter hängender…“ handelt es sich vor der amtlichen Beurkundung um touristisch wirkungsvolle Eigenwerbung der Stadt. Ähnlich strategisch bewirbt Kaufbeuren (Deutschland) sein Riesenexemplar eines Adventskranzes. Das acht Meter runde Exemplar mit echten Zweigen der Weißtanne ist mit vier Wachskerzen von etwa zwei Metern Höhe geschmückt. Aufgehängt wird dieser weltweit „größte echte Adventskranz“ zum ersten Advent. Die Lichter brennen am Neptunbrunnen von Kaufbeuren bis zum Tag Heilige Drei Könige (06.01.).

Fazit:
Der Adventskranz gehört in seiner jetzigen Form erst seit Ende des 19. Jahrhunderts zum Brauchtum der Adventszeit. Er hatte ursprünglich 24, später vier Kerzen. Wichernsche Adventskränze (mit 24 Lichtern) sind weiterhin als einzelne, besonders schmuckvolle Exemplare in vor allem katholischen Gemeinden zu sehen.

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