Weihnachten in Amerika: So wird in den USA gefeiert

Weihnachten in Amerika bringt man vor allem mit bunter Dekoration, mit Tannenbäumen aus Plastik und mit grell beleuchteten Häusern in Verbindung. Fast mag die Bezeichnung „Kitsch“ in unserer Vorstellung gerechtfertigt sein.

Doch stimmt das wirklich? Schaut man genauer hin, ist Weihnachten auch in den Vereinigten Staaten ein Fest der Liebe und der Familie und mindestens genauso spannend wie Halloween oder der Nationalfeiertag.

Interessante Fakten und Wissenswertes

  • Anders als in Deutschland werden in den USA noch heute gerne Grußkarten an die ganze und an Verwandte, Familie und Freunde geschickt – am liebsten mit einem personalisierten Foto, dem sogenannten Christmas Photo.
  • Auf den Besuch vom Nikolaus am 06. Dezember müssen US-amerikanische Kinder leider verzichten. Ihn gibt es in den USA nicht.
  • Weihnachten wird in den USA am 25. Dezember gefeiert, den Heiligabend (Christmas Eve) und den Zweiten Feiertag kennt man als Feiertag nicht.
  • Die symbolische Weihnachtsgurke gibt es auch in den USA. Die Tradition soll aus Deutschland stammen.
Weihnachtsbaum am Rockefeller Plaza
Prachtvoll geschmückter Weihnachtsbaum am Rockefeller Center

Typisch amerikanische Weihnachtstraditionen

Bunt geschmückte Weihnachtsmänner, grell blinkende Lichterketten und typische Szenen aus der Weihnachtsgeschichte gepaart mit Rentieren oder Kunstschnee – alles das gehört zu Weihnachten in den USA. Sogar prächtig geschmückte Häuser und vor allem Weihnachtsbäume aus Plastik findet man hier.

Die Schwäche für leuchtend bunte Weihnachtsdekorationen teilt man sich in den USA übrigens mit den kanadischen Nachbarn. In Deutschland würde man vielleicht den Begriff „Kitsch“ verwenden, doch in den USA gehört das einfach zum Weihnachtsfest dazu.

Eine schöne Tradition ist es, persönliche Grußkarten (Christmas Cards) mit einem Familienbild in weihnachtlicher Atmosphäre an Eltern und Großeltern, an Freunde, Nachbarn und Bekannte zu schicken. So sehr man das ganze Jahr über vermutlich eher digital kommuniziert – an Weihnachten darf es etwas persönlicher zugehen.

Eine Tradition aus Deutschland soll die Weihnachtsgurke sein. Sie wird von den Eltern irgendwo im Weihnachtsbaum versteckt – natürlich so, dass der Nachwuchs sie erst bei genauem Hinsehen entdeckt – und will dann von den Kindern gesucht werden.

Weihnachtsgurke
Weihnachtsgurke (Christmas Pickle)

Der glückliche kleine Finder bekommt dann ein zusätzliches Geschenk vom Weihnachtsmann. Ganz nebenbei ist die Weihnachtsgurke ein Symbol für ein glückliches neues Jahr.

Die Geschenke bringt Santa Claus am 25. Dezember

Eine Bescherung am 24. Dezember gibt es in den USA nicht. Auch das Christkind ist jenseits des Atlantiks nicht bekannt. Amerikanische Kinder bekommen ihre Geschenke am Ersten Weihnachtsfeiertag am Morgen.

Der 25. Dezember heißt in den USA „Christmas Day“. Der Weihnachtsmann heißt Santa Claus. Er kommt in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember in die Häuser. Dabei wählt er nicht den bequemen Weg durch die Tür, sondern kommt durch den Schornstein. Dann füllt er die Weihnachtssocken (Christmas Stockings) für alle Kinder mit Geschenken. Die Socken müssen zuvor ordentlich aufgehängt werden, nur dann kann Santa Claus sie befüllen.

Um den Weihnachtsmann freundlich zu stimmen, stellen ihm manche Kinder am Heiligen Abend vor dem Schlafengehen noch ein Glas Milch und Kekse hin. Schließlich will er für seine schwere Arbeit belohnt werden und vielleicht lässt er dann auch noch ein oder zwei Geschenke zusätzlich in den Socken zurück.

Christmas Dinner

An Weihnachten ist der Tisch in den USA besonders reichlich gedeckt. Hier unterscheiden sich die Vereinigten Staaten nicht von vielen anderen Ländern auf der ganzen Welt. Das Christmas Dinner ähnelt dem traditionellen Thanksgiving Dinner.

Es wird Truthahn serviert und auf den Tisch kommt alles, was die heimische Küche an Köstlichkeiten hergibt. Plätzchen, Lebkuchen und Baumstammkuchen dürfen dabei natürlich nicht fehlen. Interessant ist sicher, dass das traditionelle Weihnachtsdinner auch davon abhängt, wo die Familie ihren Ursprung hat.

Christmas Dinner
Weihnachten in den USA: Gedeckter Tisch am Weihnachtsabend des 25. Dezember

In Familien, deren Vorfahren aus Westeuropa eingewandert sind, gibt es traditionell Pute, Schinken oder Truthahn mit Preiselbeersoße. Stammen die Vorfahren aus Osteuropa, gibt es Truthahn, Keilbasi – eine in Polen beliebte Wurst – , Suppen und Kohlgerichte. Stammt eine Familie aus Italien, darf die Lasagne zu Weihnachten nicht fehlen.

Typisch amerikanisch sind die Lebkuchenhäuser, die man schon vor Weihnachten vorbereitet und die dann am Christmas Day endlich aufgegessen werden dürfen.

Die Weihnachtsfeiertage

Den Heiligen Abend gibt es in den USA nicht. Viele Familien gehen dann aber gemeinsam zur Kirche und lassen die Feiertage gemütlich beginnen. Der Christmas Day – der Erste Weihnachtsfeiertag – beginnt in den USA sehr früh. Schließlich wollen die Socken ausgepackt werden, in denen Santa Claus seine Geschenke hinterlassen hat.

Am Tag wird dann wiederum mit der ganzen Familie gegessen und vielleicht schaut man im Fernsehen den einen oder anderen Klassiker im Fernsehen an. Auch der Zweite Weihnachtstag wird in den USA nicht gefeiert. Damit ist das Weihnachtsfest in den Vereinigten Staaten deutlich kürzer als in Deutschland.

Typische Weihnachtsfilme

Wie in Deutschland gibt es auch in den USA einige Filmklassiker, die an jedem Weihnachtsfest laufen und gemeinsam mit der ganzen Familie genossen werden wollen. Dazu gehören zum Beispiel „The Grinch“, „A Christmas Story“ oder „It´s a wonderful life“.

Die schönsten Urlaubsziele um Weihnachten in Amerika zu verbringen

Es gibt einige Orte in den USA, die sich traditionell für einen Urlaub an Weihnachten anbieten. New York City dürfte ganz oben auf der Liste stehen, das Ziel ist auch zum Einkaufen in der Vorweihnachtszeit beliebt.

Weihnachtsdekoration in New York
Weihnachtsdekoration in New York

Die Lichter der Stadt sind auf jeden Fall einen Besuch wert. Den Weihnachtsbaum am Rockefeller Center sollte man nicht verpassen, am schönsten ist es, wenn man beim Anschalten der Beleuchtung dabei sein kann.

Auch Chicago ist ein beliebtes Ziel im Winter. Hier hat man durch die klimatischen Bedingungen die besten Chancen auf weiße Weihnachten. Sehenswert ist die Magnificient Mile oder der Christkindlmarkt, der einem deutschen Weihnachtsmarkt mit deutschem Essen und mit traditionellen Holzarbeiten ähnelt. Ebenso sehenswert ist der große Weihnachtsbaum am Daley Plaza.

Wer gerne Ski fährt, sollte sich für Colorado entscheiden. Berühmt sind die Ferienorte Steamboat Springs, Vail, Telluride und vor allem Aspen. Hier sind auch Familien mit Kindern gerne gesehen. Wer sich die Zeit nicht auf den Ski vertreiben will, steuert vielleicht Denver an. Die Zoo Lights im Zoo gefallen nicht nur den Kindern, die an einer Fahrt auf dem Holiday Carousel sicher Freude haben.

Mag man es an Weihnachten gerne warm, kommt Florida in Frage. Dann bietet sich ein Besuch in Disney World an, hier wird die beliebte Mickey´s Very Merry Christmas Party gefeiert. In Miami selbst feiert man Weihnachten eher im lateinamerikanischen Stil und somit ein wenig anders, aber nicht weniger unterhaltsam.

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