Weihnachten ist das Fest der Familie und des guten Essens – ganz besonders in Italien. Über die Feiertage kommt die ganze Familie zusammen, und es wird geschlemmt, was das Zeug hält.
Die italienische Küche gehört zu den beliebtesten auf der ganzen Welt, und an Weihnachten – so könnte man meinen – geben sich die Italiener ganz besondere Mühe, die leckersten Speisen auf den Tisch zu bringen. Abgerundet wird das Weihnachtsfest vermutlich mit einem Besuch in der Kirche und vielleicht auch mit einem netten Spieleabend im Kreis der Liebsten.
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Frohe Weihnachten auf Italienisch: Buon Natale!
Das deutsche „Fröhliche Weihnachten“ entspricht dem italienischen „Buon Natale“. Diesen Wunsch versteht man im ganzen Land und vielleicht sogar weltweit. Im Süden und besonders auf Sizilien wünscht man sich „Bon Natali“, in den italienischen Regionen von Südtirol wird auch ein Bon Nadèl“ verstanden.
An Silvester oder zu Neujahr sagt man dann „Buon Anno“ oder auch „Felice Anno Nuovo“. Eines ist aber jedem Wunsch gemein: Der melodiöse Klang der schönen italienischen Sprache klingt einfach weich und angenehm.
Italienisches Weihnachtsessen: unglaublich lecker
In Italien gibt es entweder an Heiligabend ein Festessen oder am ersten Weihnachtsfeiertag. Zu welcher Gruppe man gehört, ist ein wenig abhängig von der Tradition, in der man selbst aufgewachsen ist. An Heiligabend spricht man auch von der Vigilia, sie steht für das Abendessen im Kreis der ganzen Familie.
Welche Speisen an Weihnachten auf dem Tisch stehen, ist von Region zu Region unterschiedlich. Typisch ist Kabeljau mit Polenta, in Venetien wird auch gerne Lesso in Sauce gereicht. Ein in Rotwein gegartes Rindfleisch mag man im Aostatal, Tortellini mit Passatelli gibt es in Emilia Romagna. Auch Spaghetti mit Muscheln dürfen nicht fehlen, während gefüllte Ravioli oder Gnocchetti in Sardinien beliebt sind.
Sehr typisch für ein italienisches Weihnachtsessen ist der Nachtisch. Der Panettone ist ein Kuchen, den es vor allem im Großraum von Mailand gibt. Er ähnelt dem Christstollen, wie man ihn in Deutschland kennt. Der Teig ist mit Rosinen und anderen Trockenfrüchten verziert und deshalb sehr süß. Wer die Rosinen nicht so gerne mag, wählt vielleicht einen Pandoro. Er ähnelt dem Panettone, hat aber viel weniger Früchte. Meist wird an Weihnachten so viel Essen angeboten, dass man noch lange nach den Feiertagen einen kleinen Vorrat hat.
Die Weihnachtsfeiertage in Italien
Unabhängig davon, ob das große Zusammentreffen der Familie am 24. Dezember oder am 25. Dezember stattfindet, geht man am 24. Dezember abends meist gemeinsam in die Kirche. Hier wird zusammen gesunden und gebetet, und es werden Spenden eingesammelt. Dabei geht es nicht nur um Geld, sondern häufig auch um Kleidung oder sogar um Spielzeug für die Kinder. Diese Gaben gehen meist an ärmere Menschen in der Gemeinde oder im Umkreis.
Natürlich warten auch die Kinder auf die Geschenke, so wie es auf der ganzen Welt ist. In Italien ist die Bescherung allerdings erst am 25. Dezember. Kleine und große Kinder dürfen ihre Päckchen und Pakete am frühen Morgen auspacken und sich dann im Kreis der Familie damit beschäftigen.
Beliebte Weihnachtsbräuche und Traditionen
Weihnachten steht in Italien traditionell im Geist der Familie. Ein schöner italienischer Brauch ist sicher die Unterstützung des Weihnachtsmanns durch die Hexe Befana. Das ist die Frau des Weihnachtsmanns, ihre Aufgabe ist es, die Schuhe der Kinder mit Süßigkeiten zu füllen. Allerdings muss man dazu bis zum 05. Januar warten, denn Befana kommt in der Nacht vom 05. auf den 06. Januar.
Das Haus bleibt meistens bis Anfang Januar bis zum 06. Januar weihnachtlich geschmückt, mit dem Besuch von Befana am 06. Januar geht die Weihnachtszeit dann langsam zu Ende und das neue Jahr kann endlich beginnen.
Weihnachten in Italien: Die häufigsten Fragen und Antworten
Wann feiert man in Italien Weihnachten?
Weihnachten wird ab dem 24. Dezember abends gefeiert, der eigentliche Weihnachtstag ist der 25. Dezember. Der 26. Dezember ist in Italien kein Feiertag, sondern ein normaler Werktag.
Wann ist die Bescherung in Italien?
Kleine und große Kinder müssen sich bis zum 25. Dezember morgens gedulden, bis sie ihre Geschenke auspacken dürfen.
Was essen die Italiener zu Weihnachten?
Die typisch italienischen Speisen sind an Weihnachten von Region zu Region unterschiedlich. Das Dessert spielt aber überall eine große Rolle. In Norditalien sind Panettone und Pandoro besonders beliebt. Das sind Kuchen, die einem Christstollen ähneln und die man als Nachtisch, aber auch zwischendurch essen kann.
Was ist das Besondere an den Weihnachtsbäumen in Italien?
Der Weihnachtsbaum darf in keinem italienischen Haushalt fehlen. Nach der italienischen Tradition sollen die Bäume immer am 08. Dezember neu aufgestellt werden und am 06. Januar abgebaut werden. Damit darf man sich immerhin vier Wochen lang an dem leuchtenden Schmuck im Haus freuen.
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