Barbarazweige – Legende der heiligen Barbara
Geschmücktes Tannengrün, warme Lichter und der Geruch nach frisch gebackenen Plätzchen – All das sind Dinge, die wir mit der Weihnachtszeit verbinden. Wer einer alten Tradition folgt, kann sich pünktlich zu Weihnachten duftende Blüten ins Haus holen.
Dabei helfen die sogenannten Barbarazweige, die meist von Kirsch- oder Apfelbäumen geschnitten werden und dem Weihnachtsbrauch zufolge genau am Weihnachtsmorgen blühen sollen.
Wenn das gelingt, bringen die Barbarazweige der Legende nach viel Glück im neuen Jahr. Doch woher kommt der Brauch? Und was hat es mit der Barbarazweige-Bedeutung konkret auf sich?
Barbarazweige – Geschichte, Bedeutung und Hintergründe
Dem Schneiden der Barbarazweige liegt eine alte Legende zugrunde. Sie besagt, dass die Heilige Barbara – die Tochter eines Kaufmanns – im Gefängnis eingesperrt werden sollte. Als sie auf dem Weg dorthin war, blieb ein Kirschzweig in ihrem Kleid hängen. In der Zelle angekommen, versorgte Barbara den Zweig jeden Tag mit Wasser. An dem Tag, an dem sie hingerichtet werden sollte, begann der Zweig der Überlieferung nach zu blühen.
Bis heute sind die Barbarazweige eine Weihnachtstradition, die aber leider mehr und mehr in Vergessenheit gerät. Wenn man alles richtig macht, öffnen sich die Blüten exakt am Weihnachtstag. Dann bringen sie der Legende folgend ihrem Besitzer für das kommende Jahr viel Glück.
Glaubt man der Überlieferung, so bringt es aber Unglück, wenn die Blüten verkümmern. Aber auch Hochzeiten sollen sich mit den Barbarazweigen vorhersagen lassen. Früher befestigten die Mädchen die Namen der Verehrer an den Zweigen. Der Name, der an dem zuerst blühenden Zweig hing, sollte der zukünftige Bräutigam sein.
Woher hat der Barbarazweig seinen Namen?
Damit die Barbarazweige wirklich pünktlich zu Weihnachten blühen und Glück bringen, ist das perfekte Timing von hoher Bedeutung. Am besten werden die Zweige der Frühjahrsblüher am 4. Dezember geschnitten. Dann werden sie bis Heiligabend mit hoher Wahrscheinlichkeit Blätter und Blüten gebildet haben.
Nach dem katholischen Brauch ist der 4. Dezember der Heiligen Barbara gewidmet. Von ihr haben die Zweige auch ihren Namen erhalten. Übrigens: Zum Schneiden der Barbarazweige eignen sich insbesondere Kirsch- und Apfelbäume sowie Flieder-, Forsythien-, Zierjohannisbeer- und Haselnuss-Sträucher. Dies sind die traditionellen Sorten. Aber auch Ginster, Goldregen Schlehe, Weide und Birke kommen in Frage.
Pflegetipps für blühende Barbarazweige
Damit die Barbarazweige im Dezember wirklich blühen, ist ein Kälteschock erforderlich. Deshalb sollte man die geschnittenen Zweige erst einmal in die Tiefkühltruhe legen, sofern es draußen bis zum 4. Dezember noch keinen Frost gab.
Alternativ können die Zweige auch in einer eisigen Nacht nach draußen gestellt werden, damit sie den notwendigen Kälteschock erleben. Erst danach sollten die Zweige eine Nacht lang in handwarmes Wasser gelegt werden. So täuscht man den Knospen den Frühling vor.
Damit die Zweige das Wasser der Vase gut aufnehmen können, sollten die Enden schräg angeschnitten oder mit einem Hammer weich geklopft werden. Das Wasser in der Vase muss alle vier Tage gewechselt werden. Gut geeignet ist ein Standort im warmen Wohnzimmer. Wichtig ist aber genügend Luftfeuchtigkeit. Bei zu trockener Luft vertrocknen die Zweige.
Fazit
Barbarazweige zu schneiden und in die Vase zu stellen, damit sie an Heiligabend blühen, ist eine alte Weihnachtstradition. Die pünktlich zum Weihnachtsmorgen blühenden Zweige sollen ihren Besitzern Glück bringen.
Der Brauch geht auf eine alte Legende zurück: Ein Kirschzweig soll sich an dem Tag im Kleid der Heiligen Barbara verfangen haben, als sie ins Gefängnis gebracht wurde, um dort auf ihre Hinrichtung zu warten. Am Tag der Vollstreckung sollen die Kirschblüten aufgegangen sein.
Allerdings ist dieser Weihnachtsbrauch in den letzten Jahrzehnten immer mehr in Vergessenheit geraten, obwohl sie eine gute Möglichkeit sind, sich in der kalten Winterzeit einen Hauch Frühling ins Haus zu holen.
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