Weiße Weihnachten – meteorologischer Weihnachtswunsch vieler Menschen
Die Wochen im Advent waren historisch auch wetterbedingt besonders hart. Schnee gab es im Überfluss, dazu Frost und wenig zu Essen. Aber etwa im 18. Jahrhundert änderte sich vieles daran. Schnee zu Weihnachten freute die Menschen. Er verzauberte das ohnehin lichthelle Fest und schien den gläubigen Christen wie ein Segen vom Himmel. Auch zu modernen Zeiten wünschen sich alle Menschen Schnee spätestens zum Heiligabend.
Allgemeine Bedeutung einer Weißen Weihnacht
Weiße Weihnacht bedeutet im Allgemeinen ein intaktes Winterklima. Die Herbstsaat braucht die Schneedecke, um bis zum Frühjahr frostgeschützt zu ruhen. Mit Schnee können die Menschen in der dunklen Jahreszeit im Freien genießen. Beliebte Winterhobbys bei sicherer Schneedecke sind Skifahren oder Rodeln. Aufgrund der historischen Bedeutung werden Weiße Weihnachten auch mit dem Klischee vom „Puderzuckerfest“, also wenigstens eingeschneiten Weihnachtsbäumen, verbunden.
Für Christen verheißt Schnee im Advent einen ganz besonderen Segen. Die ohnehin große Vorfreude auf die Geburt von Jesus Christus wird in diesem Glauben von etwas Schnee gekrönt. Religiös orientierte Komponisten sowie das Volk besingen die Lust auf Schnee in vielen Weihnachtsliedern. „Schneeflöckchen, Weißröckchen“, „Leise rieselt der Schnee“ oder „O Tannenbaum“ dürften den Wunsch nach Schnee zum Hohen Kirchenfest verstärkt haben. Weil es nicht jedes Jahr mit Schnee klappt, schmücken viele Menschen ihren Weihnachtsbaum mit Schneeimitationen. Das Glitzern soll anstelle anderer Schmuckvariationen den festlichen Weihnachtscharakter optisch verstärken.
Meteorologische Bedeutung einer Weißen Weihnacht
Trotz Klimaerwärmung bleibt Schnee in ohnehin schneesicheren Regionen für Advent und Weihnachten normal. Als tatsächlich Weiße Weihnachten gilt eine Zeit, in der eine geschlossene Schneedecke von wenigstens ein bis zwei Zentimetern liegt. Dazu dürfen die Bodentemperaturen Null Grad Celsius nicht übersteigen. Nur so bleibt der gefallene Schnee auch liegen.
Wegen vieler Weihnachten ohne Schnee werden auch „Schneetage“ zur Weißen Weihnacht gerechnet. Hier schneit es über Stunden hinweg, der Schnee bleibt aber wegen zu hoher Bodentemperaturen nicht liegen. Alle anderen Wetterphänomene wie kurze Schneeschauer werden nicht als Weiße, sondern als Grüne Weihnacht bezeichnet.
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Weiße Weihnachten und Weihnachtsbräuche der Adventszeit
Schnee findet sich in zahlreichen Weihnachtsbräuchen im Advent wieder:
Adventskalender
Nach der Adventsgeschichte zählen vor allem Kinder die letzten 24 Tage vor Weihnachten am Adventskalender ab. Heutige Motive dafür zeigen überwiegend Szenen mit Schnee, also einen Schneemann, verschneite Landschaften, einen schneeschweren Weihnachtsbaum und Kinder beim Rodeln oder Skifahren.
Adventskranz
In der Advent Bedeutung wird mit dem Adventskranz das immer stärker werdende „Licht der Welt“ symbolisiert. Entweder stecken im Adventskranz 20 Lichter (16 kleine, vier große Kerzen) oder vier Kerzen für jeden Adventssonntag. Schnee als Motiv findet sich hier auf dem gesteckten Tannengrün, bei künstlichen Adventskränzen in Form von weißem, glitzerndem Streumaterial.
Lichterbögen zur Weißen Weihnacht
Lichterbögen stehen im Fenster ab Beginn der Adventszeit. Sie sind wie die meisten Weihnachtsdekorationen ein Symbol für den Wunsch nach mehr Licht und die Vorfreude auf die Geburt von Jesus Christus. Viele solcher Lichterbögen sind fein mit Dekupiersägen ausgearbeitet. Winterliche Motive wie Kinder mit Schlitten oder Erwachsene in dicken Mänteln auf verschneitem Weg kommen traditionell häufig vor. Die Kränze um die Lichter des Lichterbogens sind mit Schneeimitat geschmückt.
Adventslieder
Adventslieder entstanden vielfach in den „Lichtstuben“, die von Menschen christlicher Regionen abgehalten wurden. Hier wird besungen, dass nun bald eine bessere Zeit anbricht. Der Schnee wird in solchen Liedern von seiner einladenden statt frostigen Seite besungen. Er ist auch im Adventslied Schmuck, Verheißung und Segen zugleich.
Fazit:
Weiße Weihnachten haben sich von der gefürchteten, harten Winterzeit in der Vorstellung der Menschen zur erwünschten Begleitung im Advent und an Weihnachten entwickelt. Trotz Klimawandel gibt es in schneesicheren Regionen weiterhin viele Jahre mit Weißer Weihnacht. In anderen Regionen schmücken Menschen Weihnachtsbäume und andere Dekorationen mit Schneeimitat.
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