Spekulatius – Kunstvolle Kekse mit Tradition
Spekulatius gehört neben Printen und Lebkuchen zu den Bild- und Symbolgebäcken, die untrennbar mit der Weihnachtszeit verbunden sind. Bei diesem Gebäck prägt der Bäcker mithilfe von Formen aus Holz die Reliefs von Figuren in den Teig.
Es handelt sich bei Spekulatius um ein Gebäck aus Mürbeteig, wobei der Gewürzspekulatius am bekanntesten ist. Er erhält durch die typischen Gewürze wie Zimt, Gewürznelke und Kardamom seinen charakteristischen Geschmack. Des Weiteren gibt es noch Mandel- und Butterspekulatius.
Geschichte der Spekulatius-Kekse
Die Verzierungstechnik, die heute zum Einsatz kommt, war schon in den ersten Hochkulturen in Ägypten, in Griechenland und am Indus bekannt. Spätestens seit dem Mittelalter war es in Klöstern üblich, kunstvolle Gebäckmodelle zu schnitzen, die religiöse Motive zeigten.
So konnten symbolhafte Gebäcke aus Lebkuchen– und Honigteig gefertigt werden. Auch im Bürgertuch wurde es mit der Zeit zum Brauch, Bildgebäcke zu gestalten und an besonderen Anlässen wie Weihnachten an die Liebsten zu verschenken. Im Rheinland und in Westfalen entwickelte sich auf diese Weise der knusprige Spekulatius aus würzigem Mürbeteig. Daraufhin nahm die Spekulatius Geschichte ihren Lauf, weshalb die Kekse heute in ganz Deutschland und über die Grenzen hinaus bekannt sind.
Warum ist der 6. Dezember der Spekulatius- und Nikolaus-Tag?
Der Begriff „Spekulatius“ stammt vom lateinischen Wort „speculum“ ab, was so viel bedeutet wie Spiegelbild oder Spiegel. Früher bezeichnete man die bedruckte Seite des Gebäcks ebenfalls als „speculum“ bezeichnet. Das könnte entweder auf die Modelbretter hindeuten, die für die Herstellung verwendet wurden, oder auf den Begriff „episcorpus speculator“, der ins Deutsche übersetzt so viel bedeutet wie „Bischof“.
In den Niederlanden war „Speculaas“ ein gebräuchlicher Name für den Heiligen Nikolaus. Früher war es in den Niederlanden gang und gäbe, das Bild des Heiligen Nikolaus von Myra zu verschenken. Später folgten andere Motive. Aus diesem Grund gilt der 6. Dezember dort eben nicht nur als Nikolaus-, sondern auch als Spekulatius Tag.
Herstellung der Spekulatius-Kekse
Spekulatius-Teig besteht in der Regel aus Butter, Mehl, Zucker, Honig, Eiern und Gewürzen. Der Teig wird meist schon einen Tag vorher angesetzt, damit er etwas antrocknen kann. Mit klassischen Modellbrettern werden die Kekse heute aber nicht mehr bearbeitet, da dieses Verfahren zu aufwendig und teuer ist. Um die Motive auf die Kekse zu prägen, dreht der Bäcker den Teig heutzutage durch eine Art XXL-Fleischwolf.
Dabei läuft der Mürbeteig über eine Walze, auf der sich die bildhaften Vertiefungen befinden. Daraufhin fallen die geprägten Keksrohlinge so auf das Förderband, dass die Bildseite nach oben zeigt. Diese Rohlinge werden dann auf Backbleche gegeben und nach und nach in den Ofen geschoben. Je nach Dicke und Ofen ist eine Backzeit von nur fünf bis acht Minuten bei 230 bis 240 Grad erforderlich, damit der Spekulatius schön knusprig und goldbraun wird.
Fazit
Spekulatius ist ein Weihnachtsgebäck mit Tradition, das längst in allen Regionen Deutschlands beliebt ist. Die Motiv-Kekse sind nicht nur schön anzusehen, sondern schmecken auch noch überaus lecker. Besonders der Gewürzspekulatius ist bei vielen Menschen gefragt, aber auch Mandel- und Butterspekulatius sind beliebte Sorten, die sich kleine und große Weihnachtsfans in der Adventszeit gerne schmecken lassen.
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